Die Niederdruck­armatur

Unverzichtbar für Warmwasserboiler

Niederdruckarmatur BLANCO Candor

Niederdruckarmaturen sind heute vor allem im Altbau geläufig. Prinzipiell ist diese Anschlussart aber nicht an das Alter, sondern fest an die Bauart eines Gebäudes gekoppelt: Kommen warmes und kaltes Wasser aus einer gemeinsamen Leitung, benötigen Sie eine Niederdruckarmatur sowie einen Boiler bzw. Warmwasserspeicher für Ihre Spüle. Die Armatur sorgt für einen Druckausgleich zwischen dem Druck der Wasserleitung und dem des Boilers. So fließt das Wasser mit Niederdruck aus der Zuleitung in den Boiler. Das Sortiment der BLANCO Niederdruckarmaturen ist breit gefächert. Ob mit ausziehbarer Brause oder mit einstellbarem Strahl – bei uns finden Sie eine passende Variante für Ihre Küche.

Was ist eine Niederdruckarmatur?

BLANCO CANDOR

Eine Niederdruckarmatur ist ein Wasserhahn für Küche oder Bad und wird in der Regel dann benötigt, wenn die Warmwasserversorgung dezentral erfolgt. Die Armaturen sind in ihrer Funktionsweise auf die technischen Ansprüche bei der Warmwasserbereitung über einen Boiler bzw. einen drucklosen Warmwasserspeicher abgestimmt. Es wird auch von einem offenen System in der Bereitstellung des Warmwassers gesprochen, da der Auslauf dieser Armaturen auch bei geschlossenem Bedienhebel permanent geöffnet ist.

Wann brauche ich eine Niederdruckarmatur?

Grafik Aufbau Niederdruckarmatur

Wird das warme Wasser dezentral über einen Boiler aufbereitet, also für jede Wohnung einzeln, benötigen Sie eine Niederdruckarmatur. Diese wird oft auch als ND-Armatur abgekürzt. Eine Ausnahme bilden hier die Hochdruckboiler sowie die Warmwasseraufbereitung über einen Durchlauferhitzer.

Der Boiler speichert Wasser, das erhitzt wird. Darum wird er auch Warmwasserspeicher genannt. Früher waren Warmwasserspeicher wesentlich größer und als Bottiche über der Badewanne oder der Küchenspüle angebracht. Heute sind die Boiler deutlich kleiner und in der Küche meist unter der Spüle angebracht und sichern so eine optimale Warmwasserversorgung.

Niederdruckboiler funktionieren ohne Druck. Der Druck aus der Wasserleitung ist mit drei bis sechs Bar zu hoch. Strömt dieser in den Boiler, könnte das Gerät platzen. Niederdruckarmaturen lösen das!

So funktioniert eine Niederdruckarmatur

Grafik Funktionsweise Niederdruckarmatur

Niederdruckarmaturen unterscheiden sich optisch nicht von Hochdruckarmaturen, zeichnen sich aber durch einen anderen Aufbau und ein anderes Funktionsprinzip aus. Die Niederdruckarmatur ist mit drei Anschlussschläuchen ausgestattet. Ein Schlauch dient zum Anschluss an das Kaltwassernetz, die beiden anderen Schläuche werden am Boiler installiert.

Beim Öffnen des Warmwasserhebels fließt kaltes Wasser von der Armatur in den Untertischboiler. Dort verdrängt es das warme Wasser aus dem Warmwasserspeicher. Das Warmwasser gelangt in die Kartusche des Wasserhahns und wird im passenden Mischverhältnis ausgegeben. Kalt, lauwarm oder heiß – ganz wie Sie wünschen. Niederdruckarmaturen sind so konzipiert, dass sie einen Überlauf zulassen. Das bedeutet, dass der Auslauf der Armatur auch in geschlossener Position offen ist. Deshalb tropft die Armatur nach, wenn Sie heißes Wasser genutzt haben, da sich das Warmwasser im Boiler ausdehnt.

Die Niederdruckarmaturen federn den Druck ab und verhindern, dass der normale Wasserdruck in den Boiler strömt. Sie sorgen für einen Niederdruck, dem das Gerät standhält.

Durchlauferhitzer – Warmwasserversorgung für Hochdruckarmaturen

Durchlauferhitzer sind eine weitere Möglichkeit für die Warmwasserversorgung. Diese Geräte speichern kein warmes Wasser, sondern erhitzen es dann, wenn es benötigt wird. Wird das Wasser in Ihrer Wohnung mit einem Durchlauferhitzer erwärmt, benötigen Sie keine Niederdruck- sondern eine Hochdruckarmatur.

Die Durchlauferhitzer gibt es in verschiedenen Ausführungen: einer druckfesten und einer drucklosen Variante. Der Durchlauferhitzer besitzt eine Zuleitung für das Kaltwasser und eine Ableitung für das erhitzte Wasser. Bei der drucklosen Version, auch Niederdruck-Durchlauferhitzer genannt, ist die Ableitung für das Warmwasser immer offen. Die Absperrung für das kalte Wasser ist direkt vor dem Gerät angebracht. Bedient man den Hebel der Armatur, öffnet sich die Absperrung und kaltes Wasser fließt mit niedrigem Druck in den Erhitzer. Das Gerät steht also nicht unter permanentem Druck, da kein Wasser bevorratet wird. Daher auch die Bezeichnung drucklos. Lassen Sie sich bei der Auswahl von Boiler und Durchlauferhitzern in jedem Fall von einem Fachmann beraten. Dieser empfiehlt Ihnen dann passende Armaturen.

Häufige Fragen zu Niederdruckarmaturen

Was ist eine Niederdruckarmatur?

Eine Niederdruckarmatur ist eine spezielle Anschlussart für Wasserhähne an der Spüle in der Küche oder im Bad.

Wann brauche ich eine Niederdruckarmatur?

Gibt es in Ihrem Haus nur eine Wasserleitung, benötigen Sie eine Niederdruckarmatur für Ihre Küche. Das Warmwasser muss über einen Boiler oder Wärmespeicher aufgeheizt werden. In älteren Häusern und Wohnungen ist diese Anschlussart deutlich geläufiger als in Neubauten.

Wie funktioniert eine Niederdruckarmatur?

Eine Niederdruckarmatur regelt den Druck der Wasserleitung herunter und sorgt für einen Druckausgleich zwischen Wasserleitung und Boiler. Das kalte Wasser fließt erst in die Armatur und von dort in den Boiler, wird dort erwärmt. Öffnen Sie den Warmwasserhebel, strömt kaltes Wasser aus der Armatur nach und verdrängt das erwärmte Wasser im Boiler. Dieses fließt nach oben und sprudelt im gewünschten Mischverhältnis aus dem Wasserhahn.

Wie erkenne ich eine Niederdruckarmatur?

Sie lässt sich durch die Anzahl der Schläuche von einer Hochdruckarmatur unterscheiden. Die Hochdruckarmatur besitzt zwei Schläuche, die Niederdruckarmatur zeichnet sich durch drei Schläuche aus.

Wie viele Schläuche hat eine Niederdruckarmatur?

Eine Niederdruckarmatur hat drei Schläuche.

Warum tropft eine Niederdruckarmatur?

Wird das Wasser im Boiler erhitzt, dehnt es sich aus. Der Wasserdruck steigt und ein Teil kann über den Wasserhahn austropfen. Das ist bei einer Niederdruckarmatur normal.

Wissenswertes rund um Ihren Wasserhahn in der Küche

Armaturen richtig reinigen

Ihre Armatur soll glänzen. Mit unseren Tipps pflegen Sie Ihre Küchenarmatur korrekt.

Küchenarmaturen vor dem Fenster

Spülen Sie gern mit Blick nach draußen, platzieren Sie Ihre Armatur direkt vor dem Fenster.

Designrichtungen für Armaturen

Landhausstil oder Industrial Style – BLANCO Armaturen gibt es in verschiedenen Designrichtungen.

Einbauarten für die Spüle

Die Einbauart entscheidet, wie Ihre Spüle wirkt: Einbauspüle, Unterbauspüle oder flächenbündig.

Niederdruckarmatur anschließen – so geht’s

Für die Montage benötigen Sie:

  • neue Armatur
  • einen Schraubenschlüssel
  • einen Kübel
  • eventuell Verlängerungsschläuche

1. Platz schaffen

Hängen Sie die Tür des Spülenunterschrankes aus. Dann haben Sie mehr Platz, um sich mit der Niederdruckarmatur und dem Anschluss vertraut zu machen. Stellen Sie einen Kübel unter den Siphon und bauen diesen ab. Der Kübel fängt überschüssiges Wasser auf. Legen Sie den entleerten Siphon zur Seite.

2. Hauptwasserhahn abdrehen & Boiler ausschalten

Drehen Sie den Hauptwasserhahn ab. Schalten Sie den Warmwasserspeicher aus und ziehen den Stecker aus der Steckdose. Drehen Sie das Eckventil zu. Lösen Sie die beiden Verschraubungen am Boiler sowie den Anschlussschlauch zur Armatur. Hängen Sie den Boiler aus und stellen ihn beiseite.

3. Alte Armatur entfernen

Lösen Sie die Verschraubungen an der Armatur. Je nach Bauart müssen Sie eine Befestigungsplatte, die unter der Spüle sitzt, sowie zusätzliche Schraubenmuttern gelöst werden. Ziehen Sie die alte Niederdruckarmatur anschließend nach oben aus dem Hahnloch heraus.

4. Anschlussschläuche befestigen

Drehen Sie die drei Anschlussschläuche an der Niederdruckarmatur von Hand ein. Achten Sie dabei auf die richtige Zuordnung des warmen und kalten Wasserzuflusses. Die Schläuche sind entsprechend gekennzeichnet. Falls nötig ziehen Sie die Gewindestäbe noch leicht mit einem Schraubenzieher an.

5. Neue Armatur montieren

So wie die alte Armatur entfernt wurde, wird die neue eingebaut. Zunächst die Schläuche durch das Hahnloch fädeln. Armatur zurechtdrehen und befestigen. Hierzu setzen Sie die Verschraubungen wieder ein. Falls Ihr Wasserhahn über eine Stabilisierungsplatte verfügt, sollte auch diese wieder befestigt werden.

6. Anschlussschläuche mit dem Boiler verbinden

Verbinden Sie zunächst die beiden Anschlussschläuche, die zum Warmwasserspeicher führen. Lassen sich diese ohne Knick anschließen, verbinden Sie diese fest. Wenn nicht, benötigen Sie Verlängerungsschläuche. Prüfen Sie anschließend die dritte Verbindung zum Eckventil. Dieses speist später das kalte Wasser aus der Leitung. Ist auch hier alles in Ordnung, verbinden Sie den Zufuhrschlauch der Armatur mit dem Wandeckventil.

7. Siphon montieren

Montieren Sie den Siphon wieder. Stellen Sie zunächst noch einen Kübel darunter, um Wasser aufzufangen, sollte bei der Montage ein Fehler unterlaufen sein.

8. Warmwasserspeicher anschließen

Bevor ein neuer Boiler eingeschaltet wird, muss er entlüftet werden. Drehen Sie hierzu das Eckventil sowie den Hauptwasserhahn wieder auf und lassen zunächst kaltes Wasser laufen. Ist ein gleichmäßiger Strahl erreicht, stellen Sie auf warmes Wasser um und lassen auch dies laufen. Der Boiler füllt sich dadurch mit Wasser. Stecken Sie den Boiler danach an. Einen Boiler, der bereits verwendet wurde, können Sie direkt ans Stromnetz anschließen. Lassen Sie das Wasser mindestens zehn Minuten laufen. Prüfen Sie nochmals alle Verbindungen: Ein Blick in den Kübel zeigt Ihnen, ob alles dicht ist.

BLANCO Niederdruckarmaturen

Weitere Anschlussarten für Armaturen